Myopiekontrolle bei Kinder und Jugendlichen

Unsere Kinder sind unsere Zukunft ! 

 

Eine neue Lösung für Kinder mit Myopie (Kurzsichtigkeit)

Myopie bei Kindern ist weltweit auf dem Vormarsch. Die Zahl der kurzsichtigen Kinder steigt. Im Jahr 2020 war über ein Drittel der Weltbevölkerung kurzsichtig. Ein starker Anstieg innerhalb von nur zwei Jahrzenten.

Besonders oft betroffen sind Kinder kurzsichtiger Eltern. Neue Sehgwohnheiten an Smartphone und Tablet und die Einschränkungen der Pandemie haben den Trend noch verstärkt. Durch diese neuen Verhaltensweisen entwickeln immer mehr Kinder Myopie. Und: Solange das Auge im Kindesalter wächst, nimmt die Kurzsichtigkeit weiter zu.

 

Was ist Myopie?

Myopie (Kurzsichtigkeit) ist eine Fehlsichtigkeit des menschlichen Auges, bei der die Betroffenen in der Nähe scharf, in der Ferne aber nur verschwommen sehen - anders als bei einem normalsichtigen Auge.

Der Grund ist in der Regel eine übermässige Länge des Auges. Der Sehfehler entsteht durch einen vergrösserten Abstand zwischen der Hornhaut und der Netzhaut. Dadurch wird das parallel in das Auge einfallende Licht nicht richtig auf die Netzhaut fokussiert, die Schärfenebene liegt vor der Netzhaut.
Die übermässige Länge des Auges kann verschiedene Ursachen haben, die die komplexe Entwicklung des kindlichen Auges beeinträchtigen; und sie bildet sich über einen längeren Zeitraum hinweg, die Myopie nimmt also zu.

 

Kurzsichtigkeit ist leider nicht heilbar. Es ist aber möglich, das Fortschreiten zu verlangsamen und die Auswirkungen zu korrigieren. Wichtig ist: je stärker die Myopie, umso höher ist das Risiko, später krankhafte Augenveränderungen zu entwickeln, die häufig zu irreparablen Schäden führen. Deshalb ist die Vorsorge so wichtig.

 

Hat mein Kind Anzeichen einer Kurzsichtigkeit?

Beobachten Sie Ihr Kind, ob es Anstrengungsbeschwerden beim Blick in die Ferne (visueller Stress) hat. Kurzsichtige Kinder blinzeln häufiger, daher kommt das altgriechische Wort „Myops“ für „Blinzelgesicht“.

 

Mädchen Schule Kopfschmerzen

 

Prüfen Sie, ob Ihr Kind:

  • Sehprobleme im Schulunterricht hat.

  • die Schrift an der Tafel nicht lesen kann (aus diesem Grund lieber vorne sitzt).

  • schlechte Schulleistungen hat.

  • häufig mit wenig Abstand am Fernseher oder Computer sitzt.

  • sich Smartphone oder Tablet nah vors Gesicht hält.

  • häufig über Kopfschmerzen klagt.

  • beim Lesen die Augen zusammenkneift und/oder sich oft die Augen reibt

  • falsche Einschätzung der Distanz zu Hindernissen hat.

 

Ursache einer Myopie

Die Genetik ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung kindlicher Myopie. Bei einem Kind mit zwei myopen Eltern ist das Risiko höher, selbst an Myopie zu erkranken, als wenn nur eines der beiden Elternteile kurzsichtig ist. Bei kurzsichtigen Eltern kommt dazu, dass die Myopie bei Kindern schneller voranschreitet.

 

Junge Tablet lesen Brille

 

Ein weiterer Grund ist die moderne Lebensweise. Statt im Freien verbringen die Kinder heute viel mehr Zeit vor Fernseher, Computer, mit Videospielen und am Smartphone. Die Nähe zum Gerät und das fehlende natürliche Licht sind wesentliche Faktoren für die Ausprägung der Kurzsichtigkeit.

Also, je mehr Zeit mit der Nutzung von digitalen Geräten verbracht wird, desto grösser ist das Risiko der Entwicklung einer fortschreitenden Myopie.

 

Prävention gegen Myopie

Weniger Zeit mit Tätigkeiten im Nahbereich, ein grösserer Abstand beim Lesen und viel Zeit im Freien sind wesentliche Faktoren der Myopie-Prävention.

Der Aufenthalt bei Tageslicht im Freien, von möglichst 2 Stunden pro Tag ist ratsam bzw. so viele Aktivitäten wie möglich unter freiem Himmel unternehmen.

Bei längerer PC-Arbeit sind regelmässige Bildschirmpausen (10 Minuten pro Stunde) sowie ein Bildschirmabstand von mindestens 30 cm empfohlen.

 

 

Das Risiko lässt sich um 50% verringern, wenn die Kinder ihre Schulpausen auf dem Pausenplatz - ohne Smartphone - verbringen statt im Klassenzimmer.

 

Möglichkeit einer Myopiekontrolle

Das Ziel der Myopiekontrolle ist, die Entwicklung einer Myopie so früh wie möglich festzustellen und das Fortschreiten der Myopie ab dem Moment ihrer Diagnose zu verlangsamen. Dabei zählt jede Dioptrie.

Es wird eine vollständige Bewertung der Augengesundheit des Kindes und von dessen Sehgewohnheiten erfasst, damit die Risikofaktoren für Myopie beurteilt werden können.

 

Das Alter, in dem das Kind kurzsichtig wird, ist ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt zur Erwartung der Kurzsichtigkeit im Erwachsenenalter. Je jünger ein Kind ist, desto länger hat das Auge die Möglichkeit weiterzuwachsen. Zusätzlich ist die Veränderung der Kurzsichtigkeit innerhalb eines Jahres ein wichtiger Faktor. Ist nur eine geringe Erhöhung von unter einer halben Dioptrie messbar, so ist das Risiko einer hohen Kurzsichtigkeit gering. Ist die Kurzsichtigkeit im vergangenen Jahr aber eine halbe Dioptrie oder mehr angestiegen und das Auge ist weiter gewachsen, wird empfohlen mit einer der Behandlungsmethoden zu beginnen (siehe folgende).
 

Behandlung mit speziellen Myopie Gläsern

Diese Brillengläser für Kinder sind genau darauf ausgelegt, Kurzsichtigkeit zu korrigieren, scharfes Sehen zu gewährleisten und dem Fortschreiten der Myopie entgegenzuwirken - vor allem präventiv.

Bei Myopie Gläsern wird das Licht so gestreut, dass es in der Peripherie vor der Netzhaut auftrifft und nicht dahinter. So wird das Augenlängenwachstum verlangsamt. Die Bereiche, die in einem Myopie Brillenglas das Fortschreiten der Myopie kontrollieren, sind seitlich angeordnet. Dadurch wird die Sehschärfe oben und unten so wenig wie möglich beeinträchtigt.

 

Behandlung mit spezielle Kontaktlinsen
Studien zeigen, dass spezielle Mehrstärkenlinsen und die Orthokeratologie (Ortho-K-Kontaktlinsen oder Nachtlinsen) eine statistisch signifikante Reduzierung der Myopieprogression bewirken können.

Kontaktlinsen werden von Kindern (ca. ab 8 Jahren) bezüglich Tragekomfort und Umgang üblicherweise schnell akzeptiert. Die Wahl der passenden Kontaktlinsen hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Anatomie und Physiologie der Augen

  • Art der Fehlsichtigkeit

  • Lebensart/Lebensgewohnheiten

  • familiäre Einfluss

Ein kurzsichtiges Auge ist gegenüber einem normalsichtigen Auge zu lang. Durch die spezielle Abbildung einer Orthokeratologie-Kontaktlinse entsteht eine andere Abbildung auf der Netzhaut im Auge. Dadurch wird dem Auge der Reiz genommen, weiter in die Länge zu wachsen.

Unter Orthokeratologie versteht man eine Versorgung mit formstabilen Kontaktlinsen (Ortho-K), die hauptsächlich während der Nacht getragen werden. Sie formen die Augenvorderfläche sehr schonend und reduzieren durch die Veränderung der Vorderfläche des Auges die Kurzsichtigkeit. Durch diese gezielte Verformung der Hornhaut, ist tagsüber keine Sehhilfe nötig. Vor allem für aktive Kinder ist diese Methode ein Vorteil. Orthokeratologie hat gewisse Limitationen in der Verwendung, daher nicht für alle Korrekturen und Hornhautkonditionen geeignet.

Mit tagsüber zu tragenden Weichlinsen wurden ähnliche Resultate wie beim Tagen von Ortho-K-Linsen erzielt.
Speziell für die Myopiekontrolle entwickelte Designs sind hier vorzuziehen.

 

Atropin-Therapie

Das pharmakologische Mittel Atropin, ein Extrakt der Tollkirsche, wird schon lange in der Augenheilkunde als Diagnostikmittel eingesetzt.

Studien zeigen, dass auch die Verabreichung von Atropintropfen in niedrigen Konzentrationen einen dämpfenden Effekt auf die Myopie-Entwicklung hat. Es ist klinisch erwiesen, dass es hochwirksam ist, kann allerdings Nebenwirkungen haben (verschwommenes Sehen, Akkommodationsstörungen, Fotophobie/Lichtempfindlichkeit usw.) und nach Absetzen der Behandlung zu einem Rebound-Effekt führen.

Atropin Augentropfen werden normalerweise von Augenärzten während einer Augenkontrolle verwendet. Der Wirkstoff wirkt hemmend auf den Parasympathikus, so dass sich die Pupillen nicht verengen, daher gross bleiben, und eine Akkommodation (Einstellen bzw. Scharfstellen der Augenlinse an verschiedene Punkte) nicht mehr möglich ist.

 

Mädchen Computer lesen kurzsichtig

 

Was tun? Wie weiter?

Glauben Sie Ihr Kind hat eine Kurzsichtigkeit (Myopie) entwickelt?

Wir sind für Sie und Ihr Kind da – sprechen Sie mit uns. Wir beraten Sie gerne.

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